von Kurt Fenkart

Der Psychedelische Schamanismus

In einer Welt, die von technologischen Fortschritten und wissenschaftlichen Entdeckungen geprägt ist, suchen viele Menschen nach spirituellen Erfahrungen, die tiefer gehen als das Alltägliche. Eine dieser Erfahrungen findet man im Schamanismus, einer der ältesten spirituellen Praktiken der Menschheit. Besonders faszinierend ist dabei die psychedelische Form des Schamanismus, die auf den Gebrauch von bewusstseinsverändernden Substanzen setzt, um erweiterte Bewusstseinszustände zu erreichen.

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Psychedelische Substanzen und spirituelle Erfahrungen

Der Schamanismus hat seine Wurzeln in den indigenen Kulturen rund um den Globus, von den Weiten Sibiriens bis zu den tropischen Regenwäldern Amazoniens. Schamanen agieren als Mittler zwischen der physischen Welt und der Geisterwelt und nutzen Rituale, Gesänge und Tänze, um Heilung und Einsicht zu erlangen. In vielen Kulturen spielen psychedelische Pflanzen eine zentrale Rolle in diesen Ritualen. Bekannte Beispiele sind Ayahuasca und San Pedro in Südamerika, Peyote in Nordamerika, Psilocybin-haltige Pilze in Mesoamerika und der Fliegenpilz in Sibirien.

Psychedelische Substanzen werden seit Jahrhunderten genutzt, um tiefgreifende spirituelle Erfahrungen zu ermöglichen. Diese Pflanzen und Pilze enthalten psychoaktive Verbindungen, die das Bewusstsein erweitern und Visionen hervorrufen können. Diese Visionen werden von den Schamanen als Zugang zur Geisterwelt interpretiert, wo sie mit spirituellen Wesen kommunizieren und Heilung, Weisheit und Führung suchen.
Bildbeschreibung: Ayahuascero in seiner Hütte im Dschungel Perus bei der Zubereitung von Ayahuasca
IACFS Schamanisches Wissen - Die psychedelische Form des Schamanismus - Indigener Mann bei Zubereitung von Ayahuasca

Psychedelische Pflanzen im Schamanismus

IACFS Schamanisches Wissen - Der psychedelische Schamanismus - Ayahuasca Liane

Ayahuasca

Die Pflanze hat eine lange Geschichte und wird seit Jahrhunderten von Schamanen genutzt, um das Bewusstsein zu erweitern, Krankheiten zu heilen und tiefere Einsichten in das Wesen der Welt zu gewinnen.
Ayahuasca, ein kraftvolles und heiliges Gebräu, das traditionell in den Regenwäldern des Amazonas, insbesondere im Dschungel von Peru, verwendet wird, ist für viele indigene Gemeinschaften ein zentrales Element ihrer spirituellen und heilenden Praktiken. Es wird aus zwei Hauptkomponenten hergestellt: der Liane Banisteriopsis caapi und den Blättern des Psychotria viridis Strauchs. Die Zubereitung des Gebräus ist ein komplexer und heiliger Prozess, der oft mehrere Tage dauert. Die Liane wird in Stücke geschnitten und gemeinsam mit den Blättern stundenlang gekocht. Das Endprodukt ist ein bitterer, dunkelbrauner Trank, der die psychoaktive Verbindung Dimethyltryptamin (DMT) enthält, welche für die intensiven visionären Erfahrungen verantwortlich ist.
In den tiefen Wäldern des peruanischen Amazonas sind Ayahuasca-Zeremonien ein integraler Bestandteil des spirituellen Lebens. Diese Zeremonien werden traditionell von erfahrenen Schamanen – „Curanderos“ oder „Ayahuasqueros“), geleitet. Diese Schamanen gelten als Vermittler zwischen den Welten und nutzen das Gebräu, um in Kontakt mit der spirituellen Ebene zu treten.
Die Zeremonien finden in der Regel nachts statt, meistens in einer sogenannten „Maloca“, einer traditionellen Gemeinschaftshütte, die speziell für spirituelle Praktiken und Versammlungen gebaut wurde. Die Teilnehmer sitzen im Kreis, während der Schamane das Ayahuasca-Gebräu verteilt und die Zeremonie mit Gebeten und Gesängen, den sogenannten „Icaros“, einleitet. Die Visionen und Einsichten, die während der Zeremonie erlebt werden, gelten als Botschaften der Geisterwelt, die dem Schamanen und den Teilnehmern Hinweise auf physische, emotionale oder spirituelle Heilung geben können. Oft berichten Teilnehmer von Begegnungen mit spirituellen Wesen, Vorfahren oder den „Mutterpflanzen“, die sie lehren, heilen und transformieren.
Die Erfahrung kann sehr herausfordernd sein, da Ayahuasca oft tief verborgene Emotionen und Traumata an die Oberfläche bringt. Dies wird als Teil des Heilungsprozesses betrachtet, bei dem der Einzelne durch diese intensiven Erfahrungen hindurchgeführt wird, um am Ende Klarheit, Erleichterung und eine tiefere Verbindung zur Welt und zu sich selbst zu finden.
In den letzten Jahrzehnten hat Ayahuasca weltweit an Bekanntheit gewonnen, was zu einem wachsenden Interesse an „Ayahuasca-Tourismus“ geführt hat. Viele Menschen aus der ganzen Welt reisen nach Peru, um an traditionellen Ayahuasca-Zeremonien teilzunehmen. Einige traditionelle Schamanen und Gemeinschaften stehen dem wachsenden Tourismus skeptisch gegenüber. Es gibt Bedenken hinsichtlich der Authentizität der Zeremonien, da einige unqualifizierte Anbieter versuchen, von der steigenden Nachfrage zu profitieren.
Um Ayahuasca und die indigenen Traditionen zu ehren, ist es wichtig, diese Praktiken mit tiefem Respekt und Sensibilität zu behandeln. Dies bedeutet, sich gründlich zu informieren, qualifizierte und respektierte Schamanen zu suchen und die Zeremonien nicht als bloße psychedelische Erlebnisse zu betrachten, sondern als heilige Rituale, die eine tiefe spirituelle Bedeutung haben. Darüber hinaus sollten diejenigen, die an diesen Zeremonien teilnehmen, sich bewusst sein, dass Ayahuasca keine einfache Lösung für persönliche Probleme ist, sondern ein kraftvolles Werkzeug, das mit Ernsthaftigkeit und Demut angegangen werden sollte.
IACFS Schamanisches Wissen - Der psychedelische Schamanismus - San Pedro Kaktus Blume

San Pedro und Peyote

Neben Ayahuasca sind auch der San Pedro Kaktus (Echinopsis pachanoi) und der Peyote Kaktus (Lophophora williamsii) bedeutende Pflanzen, die in schamanischen und spirituellen Praktiken eine zentrale Rolle spielen. Beide Kakteen enthalten die psychoaktive Substanz Meskalin, die starke visionäre Erfahrungen hervorrufen kann.
Der San Pedro Kaktus wird seit über 3.000 Jahren von den indigenen Völkern der Anden, insbesondere in Peru, Ecuador und Bolivien, verehrt. Der Kaktus, der in den hohen Bergen dieser Region wächst, ist nach dem christlichen Heiligen Petrus benannt, was auf die synkretistischen Praktiken hinweist, die sich nach der Kolonialisierung entwickelt haben. In der andinen Tradition wird der San Pedro Kaktus als „Wachuma“ bezeichnet und ist ein zentraler Bestandteil der spirituellen Praktiken.
San Pedro-Zeremonien finden oft in Verbindung mit anderen rituellen Praktiken statt, wie z.B. den sogenannten „Mesa“-Ritualen, bei denen ein Altar aufgebaut wird, um die Geister und heiligen Kräfte zu ehren. Der Kaktus wird in Scheiben geschnitten und zu einem bitteren Trank verarbeitet, der während der Zeremonie konsumiert wird. Diese Zeremonien werden oft in der Natur abgehalten, was die Verbindung zu den Bergen, Flüssen und anderen natürlichen Elementen stärkt.
Die Wirkung des San Pedro ist im Vergleich zu Ayahuasca oft sanfter und langanhaltender, aber nicht weniger tiefgreifend. Teilnehmer berichten von Visionen, die Einsichten in ihr Leben, ihre Beziehungen und ihre spirituelle Reise bieten. Der San Pedro Kaktus wird oft als Lehrer betrachtet, der den Konsumenten durch die verschiedenen Aspekte des Lebens führt und ihnen hilft, ein tieferes Verständnis ihrer selbst und ihrer Verbindung zur Welt zu erlangen.
Der Peyote Kaktus hat eine ebenso tiefe spirituelle Bedeutung, insbesondere bei den indigenen Völkern Nordamerikas, wie den Huichol, den Tarahumara und den Navajo. Der Gebrauch von Peyote reicht weit in die präkolumbianische Zeit zurück, und der Kaktus wird als heilige Medizin angesehen, die sowohl körperliche als auch geistige Heilung bringt.
Peyote-Zeremonien sind ein zentrales Element der Native American Church, die im späten 19. Jahrhundert gegründet wurde, um den traditionellen Gebrauch von Peyote in einem religiösen Kontext zu schützen und zu bewahren. Die Zeremonien, die oft die ganze Nacht dauern, werden von einem „Roadman“ geleitet, der die rituellen Gesänge, Gebete und das Konsumieren des Peyote organisiert.
Der Peyote wird entweder frisch oder getrocknet konsumiert, und seine Wirkung beginnt meist innerhalb einer Stunde nach der Einnahme. Die Visionen, die Peyote hervorruft, werden als Kommunikation mit dem Geist des Kaktus selbst oder mit anderen spirituellen Wesenheiten interpretiert. Diese Visionen können tiefe persönliche Einsichten, heilende Erfahrungen und spirituelle Offenbarungen bieten.
IACFS Schamanisches Wissen - Der psychedelische Schamanismus - Magic Mushrooms

Magic Mushrooms

Psilocybinhaltige „Zauberpilze“ oder „Magic Mushrooms“, haben ebenso eine lange Geschichte in schamanischen und spirituellen Praktiken. Diese Pilze enthalten die psychoaktiven Verbindungen Psilocybin und Psilocin, die intensive visionäre und mystische Erfahrungen hervorrufen können. In den letzten Jahrzehnten haben sie weltweit an Aufmerksamkeit gewonnen, sowohl in der wissenschaftlichen Forschung als auch in spirituellen und therapeutischen Kontexten.
Der traditionelle Gebrauch von psilocybinhaltigen Pilzen ist besonders gut dokumentiert in Mesoamerika, insbesondere in den Kulturen der Azteken, Mazateken, Mixteken und Zapoteken. Diese Pilze, bekannt als „Teonanácatl“ (übersetzt: „Fleisch der Götter“), wurden von den Schamanen und Priestern dieser Kulturen in rituellen Zeremonien verwendet, um mit den Göttern und Geistern zu kommunizieren, Heilung zu fördern und spirituelle Einsichten zu erlangen. Die Pilze wurden in der Regel frisch oder getrocknet konsumiert und galten als heilige Nahrungsmittel, die nicht nur den Geist, sondern auch die Seele nährten.
Wissenschaftliche Studien zeigten vielversprechende Ergebnisse bei der Behandlung von Depressionen, Angstzuständen, posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) und anderen psychischen Erkrankungen. Die Wirkung von Psilocybin führt oft zu tiefen Einsichten, emotionalen Durchbrüchen und einer veränderten Perspektive auf das Leben und die eigenen Probleme.
Auch in der modernen spirituellen Praxis haben Psilocybin-Pilze ihren Platz gefunden. In vielen Teilen der Welt, insbesondere in Nordamerika und Europa, haben Menschen begonnen, diese Pilze in Zeremonien und Retreats zu nutzen, um spirituelle Erfahrungen zu fördern und persönliches Wachstum zu unterstützen. Ein zentrales Element dieser Erfahrungen ist die „Ego-Auflösung“, ein Zustand, in dem das Gefühl der persönlichen Identität verschwindet und die Teilnehmer sich als eins mit dem Universum und allem Lebendigen fühlen.
Der Spitzkegelige Kahlkopf (Psilocybe semilanceata), auch als „Liberty Cap“ bekannt, ist einer der bekanntesten psilocybinhaltigen Pilze in Europa, einschließlich Österreich und Deutschland. Dieser Pilz wächst häufig auf Weiden, oft in der Nähe von Kuhfladen.
Im Gegensatz zu den gut dokumentierten schamanischen Praktiken mit psilocybinhaltigen Pilzen in Mesoamerika, gibt es in Europa nur wenige Hinweise auf einen rituellen oder spirituellen Gebrauch des Spitzkegeligen Kahlkopfs in früherer Zeit. Ein Grund dafür könnte sein, dass die europäische Kultur seit der Christianisierung eine stark negative Haltung gegenüber halluzinogenen Substanzen und Rauschmitteln entwickelt hat. Dies führte zur Unterdrückung vieler heidnischer Praktiken, die den Gebrauch von psychoaktiven Pflanzen und Pilzen beinhalteten. Der Spitzkegelige Kahlkopf wurde in der modernen Zeit, insbesondere in den 1960er und 1970er Jahren, wiederentdeckt, als das Interesse an psychedelischen Substanzen und deren Bewusstseinserweiterung stark anstieg. Einige Menschen, die diese Pilze konsumieren, berichten von Erfahrungen, die sie als spirituell oder transzendent beschreiben, ähnlich den Berichten über die Verwendung von der Zauberpilze in anderen Kulturen.
In Österreich und Deutschland ist der Konsum, Besitz und Handel von Psilocybin-Pilzen, einschließlich des Spitzkegeligen Kahlkopfs, illegal, da Psilocybin als Betäubungsmittel eingestuft wird. Das DMT des Ayahuasca und das Meskalin der Kakteen fällt ebenfalls unter das Drogengesetz. Die Ausnahme dazu ist der Fliegenpilz!
IACFS Schamanisches Wissen - Der psychedelische Schamanismus - Fliegenpilz

Fliegenpilz

Der Fliegenpilz (Amanita muscaria), mit seinem auffälligen roten Hut und den weißen Punkten, ist einer der bekanntesten und zugleich mysteriösesten Pilze der Welt. Weniger bekannt als Ayahuasca, hat der Fliegenpilz eine lange Geschichte des rituellen Gebrauchs.
In den weiten, kalten Regionen Sibiriens spielt der Fliegenpilz seit Jahrhunderten eine bedeutende Rolle in den schamanischen Praktiken der indigenen Völker, insbesondere der Chanten, Mansen, Nenzen und Koryaken. Diese Schamanen, oft als „Vogelscharen“ bezeichnet, da sie sich als Vermittler zwischen der Menschen- und der Geisterwelt sehen, nutzen den Fliegenpilz, um in Trancezustände einzutreten und mit den Geistern zu kommunizieren.
Der Fliegenpilz enthält die psychoaktiven Substanzen Muscimol und Ibotensäure, die beim Verzehr intensive halluzinogene Effekte hervorrufen können. Traditionell wurde der Pilz in getrockneter Form konsumiert, oft in Ritualen, die von Gesängen, Trommeln und Tänzen begleitet wurden. Diese Rituale dienten nicht nur der Heilung und spirituellen Führung, sondern auch der Jagdmagie, da die Schamanen glaubten, durch die Visionen wertvolle Hinweise für die Jagd und das Überleben in der harschen sibirischen Wildnis zu erhalten.
Eine bemerkenswerte Praxis im Zusammenhang mit dem Fliegenpilz ist das sogenannte „zweite Getränk“. Nachdem ein Schamane den Pilz konsumiert hatte, war es üblich, den Urin zu trinken, da die psychoaktiven Substanzen im Körper nicht vollständig abgebaut werden und im Urin konzentriert vorhanden sind. Diese Praxis diente dazu, die Wirkung zu verstärken und zu verlängern, und sie wurde oft von anderen Mitgliedern des Stammes übernommen, die die Erfahrung des Schamanen teilen wollten.
Weniger dokumentiert, aber dennoch historisch belegt, ist der Gebrauch des Fliegenpilzes bei einigen indigenen Stämmen in den Wäldern des östlichen Nordamerikas. Vor allem die Algonkin- und Irokesenstämme sollen den Fliegenpilz in ihren spirituellen Praktiken verwendet haben. Der Pilz, der in den Nadelwäldern dieser Region vorkommt, wurde ähnlich wie in Sibirien rituell eingesetzt, um Kontakt mit der Geisterwelt aufzunehmen und Visionen zu empfangen. Es gibt auch Berichte, die darauf hindeuten, dass der Fliegenpilz eine Rolle in bestimmten zeremoniellen Kontexten spielte, möglicherweise in Verbindung mit Jagdritualen oder als Teil von Initiationsriten, bei denen junge Krieger oder spirituelle Anführer in ihre Rollen eingeführt wurden.
Sowohl in Sibirien als auch in Nordamerika war der Fliegenpilz nicht nur ein Mittel zur Bewusstseinserweiterung, sondern auch ein Symbol für die Verbindung zwischen Mensch und Natur. Die Visionen, die durch den Konsum des Pilzes hervorgerufen wurden, galten als Botschaften von den Göttern oder Geistern der Natur. Diese Botschaften konnten Hinweise auf Heilung, Führung oder spirituelles Wissen enthalten, das für das Überleben und das Wohl der Gemeinschaft von entscheidender Bedeutung war. In Sibirien gilt der Fliegenpilz bis heute als eine Art heiliges Wesen, das den Menschen Zugang zu verborgenen Welten und Weisheiten bietet.
Die global wachsende Neugier auf psychedelische Substanzen und die Wiederentdeckung indigener Praktiken hat in den letzten Jahren auch zu einem erneuten Interesse am Fliegenpilz geführt. Ethnobotaniker, Psychonauten und spirituell Suchende erforschen zunehmend die alten Traditionen und die möglichen therapeutischen Anwendungen dieses mystischen Pilzes.
Allerdings birgt der Konsum von Fliegenpilz auch Risiken, da die Wirkstoffe in hohen Dosen toxisch sein können. Daher ist es wichtig, den Pilz mit großer Vorsicht und in einem sicheren, rituellen Rahmen zu verwenden, idealerweise unter der Anleitung von erfahrenen Praktizierenden, die die Traditionen und die Potenz des Pilzes respektieren und verstehen. Obwohl der Fliegenpilz heute weniger bekannt ist als andere psychedelische Substanzen, bleibt er ein mächtiges Symbol für die uralte Suche nach spiritueller Einsicht und Verbindung.
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Herausforderungen des psychedelischen Schamanismus

In den letzten Jahren hat die Wissenschaft ein wachsendes Interesse an den therapeutischen Potenzialen psychedelischer Substanzen gezeigt. Studien legen nahe, dass diese Substanzen bei der Behandlung von psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angstzuständen und posttraumatischen Belastungsstörungen hilfreich sein können. Die Forschung deutet darauf hin, dass psychedelische Erfahrungen, wenn sie in einem kontrollierten und unterstützenden Umfeld stattfinden, tiefgreifende und langanhaltende positive Veränderungen im Bewusstsein und Verhalten bewirken können.
Die psychedelische Form des Schamanismus geht weit über die therapeutische Anwendung hinaus. Die Verwendung als spirituelles Werkzeug, das Zugang zu verborgenen Welten ermöglicht, zeigt, wie unterschiedlich Kulturen auf der ganzen Welt ähnliche Wege gefunden haben, um das Bewusstsein zu erweitern und mit dem Unsichtbaren in Kontakt zu treten. Es bietet eine Möglichkeit, sich mit tieferen Aspekten des Seins zu verbinden und eine transzendente Erfahrung zu machen, die das Verständnis der eigenen Existenz und der Welt um einen herum transformieren kann. Für viele Menschen, die sich von traditionellen religiösen Praktiken entfremdet fühlen, bietet der psychedelische Schamanismus eine alternative spirituelle Praxis, die direkt und unmittelbar erfahrbar ist.
Die wachsende Popularität psychedelischer Substanzen in der westlichen Welt bringt auch Herausforderungen mit sich. Die Kommerzialisierung und der Tourismus um diese heiligen Pflanzen werfen ethische Fragen auf, insbesondere im Hinblick auf die kulturelle Aneignung und den Schutz der indigenen Wissenssysteme.
Die psychedelische Form des Schamanismus bietet eine faszinierende Verbindung zwischen alten spirituellen Traditionen und modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Sie ermöglicht tiefgreifende spirituelle Erfahrungen und hat das Potenzial, sowohl geistige Heilung als auch persönliches Wachstum zu fördern. Während wir diese Praktiken erforschen und integrieren, ist es entscheidend, sie mit dem nötigen Respekt und der Achtung vor den Kulturen zu behandeln, die dieses Wissen über Jahrtausende bewahrt haben.
IACFS Schamanisches Wissen - Der psychedelische Schamanismus - Forschung an psilocybinhaltigen Pilzen

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